Anfang Januar haben wir uns kurzfristig entschlossen nach Malaysia zu fliegen. Nach einigen Jahren in Nord- und Mittelamerika wollten wir wieder einmal nach Süd-Ost-Asien. Schon wenige Wochen später, Ende Januar, sind wir in Singapur gelandet und nach einem kurzen Städtetrip von dort über die Grenze nach Malaysia. Da unser Sohn jetzt schon über 2 Jahre ist, hatte er im Flugzeug einen eigenen Sitz und konnte (da es ein Nachtflug war) ganz entspannt und mit viel Platz durchschlafen. Und wo kann man kurzfristig einen günstigen Flug buchen? Ich habe dafür Skyscanner gefunden und darüber gebucht.
Unsere Rundtour
Tour: Singapur – Melaka – Kuala Lumpur – Pulau Pangkor – Pulau Langkawi – Marang – Pulau Kapas – Cherating – Singapur
Nach dem Grenzübergang (siehe separaten Beitrag) haben wir unseren Mietwagen in Johor Bahru abgeholt, wenige hundert Meter vom Busterminal entfernt. Das Auto inkl. Kindersitz hatten wir schon von Deutschland aus angemietet und die Übergabe ging schnell und problemlos. Und schon ging der Roadtrip los!
Tipp: Für die Autobahn muss man Maut bezahlen, dies funktioniert entweder in Bar an den einzelnen Mautstationen oder über eine Karte die man sich in einer Tankstelle holen kann und mit Guthaben auflädt. Die Karte hat den Vorteil, dass man an den Mautstationen nicht mit Bargeld hantieren muss sondern einfach die Karte an ein Lesegerät hält. Dies ist besonders praktisch wenn man, so wie wir, einen längeren Roadtrip plant. Die Karte wird nach der Reise, falls noch Guthaben drauf sein sollte, jedoch nicht wieder ausgezahlt. Wir hatten für unsere Route ca. 160 Ringgit benötigt (Umrechnung 1,00 EUR sind 4,70 MYR). Das Auto haben wir in Malaysia angemietet, weil es erstens wesentlich günstiger ist als in Singapur und zweitens keine Landesgrenzen mit dem Mietwagen überquert werden musste.
Die Städte
Am Anfang unseres Trips kamen wir in die Stadt Melaka, die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) ist sehr überschaubar und in einem Tag gut zu erkunden. Mit Kleinkind ist es sowieso nicht einfach länger als einen Nachmittag durch die Stadt zu schlendern und Tempel zu besichtigen da schnell Langeweile beim Nachwuchs aufkommt.
Als nächstes ging es nach Kuala Lumpur. Zum Glück hatten wir ein gutes Navi, da die vielen überfüllten Straßen in der Megastadt und der zusätzliche Linksverkehr einen doch sehr fordert. Nach dem einchecken im Hotel haben wir die Stadt besichtig. Mit der MRT kommt man gut an die wichtigsten Punkte in der Stadt. Auch hier hat uns die Smartphone App „City Rail Map“ super geholfen. Der Park hinter den Petronas-Towers samt öffentlichem Spielplatz und auch Wasserspielplatz eignet sich sehr gut um mit Kindern eine Pause von der quirligen, heißen Stadt zu machen, und das noch dazu mit beeindruckender Aussicht.
Tipp: Wir hatten für die Städte unsere Übernachtungen teilweise einen Tag vorher gebucht. Es ist sinnvoll wenn ihr eure Unterkunft vorbucht, da die meisten Hotels in Kuala Lumpur und auch in Melaka nur Onlinebuchungen zulassen. Außerdem hat man eine konkrete Adresse die man ansteuern kann, was besonders in Großstädten wie Kuala Lumpur sehr hilfreich ist.
Essen
Essen findet man in Malaysia an jeder Ecke. Es gibt zwar keine einzelne Garküchen wie man sie z. B. aus Thailand kennt, aber es gibt Hawker Center mit vielen Essensständen oder die Foodcourts in den Malls. Aber auch Markthallen in denen Obst, Gemüse und Fleisch verkauft wird bieten immer frisch gekochtes Essen an, und das sehr preisgünstig. Da in Malaysia viele Kulturen aufeinander treffen, ist auch das Essen sehr unterschiedlich und vielseitig. Es gibt von malaisch, chinesisch bis zur indisch alle Essensrichtungen.
Unser Sohn hat das Essen auch sehr geliebt und die Schärfe (abgemildert durch viel Reis) war für ihn nach einigen Tagen auch kein Problem mehr. Wir haben bei der Bestellung immer extra gesagt, dass das Essen für ihn nicht scharf sein soll, aber dies hat trotz Zusage meist nicht funktioniert. Wir haben daher immer puren Kokosreis mitbestellt, den konnte er immer dazu essen wenn es zu scharf wurde. Dadurch wurde das Essen wortwörtlich „entschärft“.
Da wir in einem muslimischen Land sind, gibt es nicht überall Alkohol zu kaufen. In den Touristenorten und Städten der Westküste war dies nicht so das Problem, dort gab es auch in den Restaurants immer Bier auf der Karte. Aber an der stärker muslimisch geprägten, und weniger touristischen Ostküste war dies anders. Dort wurde Alkohol nur verkauft, wenn die Betreiber eines Restaurants oder Supermarktes kein Moslem war. Somit blieben nur noch die wenigen chinesischen Einkaufsmöglichkeiten welche man lange suchen musste.
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Unterkünfte
Außer für die großen Städten mussten wir die Unterkünfte nicht vorbuchen, sondern konnten uns erst einmal vor Ort in Ruhe umschauen und uns eine Herberge aussuchen die uns gefällt und dann nachfragen ob sie noch frei ist. Zu unserer Reisezeit waren die Chalets die wir wollten nie ausgebucht, außer in der Touristenhochburg Langkawi. Dort mussten wir erst ein paar Unterkünfte abklappern bis wir eine gute gefunden hatten, dabei war uns aber unser freundlicher Taxifahrer sehr behilflich.
Tipp: Auf der Insel Langkawi sind am Hauptstrand Pantai Cenang sehr viele Pauschaltouristen die Jetski oder Bananenboot fahren wollen, dadurch ist auch sehr viel los am Strand. Wer dies meiden möchte, geht lieber an den Strand Pantai Tengah. Er liegt wenige Gehminuten südlich des Hauptstrandes und ist durch eine kleine Felsformation von ihm getrennt. Dort ist es wesentlich ruhiger und es gibt momentan auch noch die kleinen Chalets in Strandlage. Am Pantai Cenang haben diese nur noch die großen Hotels. Was auch noch ein Vorteil am Pantai Tengah war, ist das Netz im Meer welches extra einen Badebereich eingrenzt. Zu unserer Reisezeit gab es an den Stränden immer kleine Qualen die sehr auf der Haut gestochen haben. Das ist mit Kleinkind nicht gerade vorteilhaft! Aber durch das Netz am Tengah Beach konnte der kleine dann doch im Wasser spielen.
Reisezeit
Die besten Reisezeiten in Malaysia sind auf Grund der verschieden Monsune ja ziemlich unterschiedlich, einen Teil kann man ganzjährig bereisen den anderen nicht. So haben wir mitbekommen, das man die Westküste von Melaka bis Langkawi ganzjährig bereisen kann. Als wir im Januar dort waren hatten wir immer super Wetter, und die Temperatur lag meist um die 32 Grad. Die Ostküste sollte man wegen dem Monsun zu der Zeit laut verschiedener Reiseführer jedoch gar nicht bereisen. Wir haben jedoch immer die Wettervorhersage im Auge behalten, da ab März der Monsun an der Ostküste ja vorbei sein sollte und wir kurzfristig reagieren wollten. Die Vorhersagen waren positiv und wir haben kurzfristig entschieden doch auch die Ostküste zu bereisen. Mussten aber schnell feststellen, dass viele Chalets (auf den Inseln) noch bis zum offiziellen Monsun-Ende geschlossen haben und die Boote zu den Inseln nur unregelmäßig oder gar nicht fahren. Dennoch haben wir eine tolle Zeit an der Ostküste verbracht, und das mit super Wetter.
Tipp: Auf der Insel Pulau Kapas haben wir die sehr schöne Unterkunft KBC gefunden. Diese hat auch als einzige auf der Insel während der Monsunzeit geöffnet.
Inselhopping
Wir sind mit dem Auto unterwegs gewesen, wollten aber auch die Inseln vor der Küste Malaysias erkunden. Das ist überhaupt kein Problem! An den Fähranlegern gibt es immer gute Parkmöglichkeiten, dort kann man das Auto guten Gewissens für ein paar Tage abstellen. Meistens sind diese auch mit einer Schranke versperrt und teilweise sogar bewacht. Die Fähren fahren nach einem regelmäßigen Fahrplan, zu den bekannten Inseln fast jede Stunde. Die Zeiten im Reiseführer haben immer gestimmt! Nur an der Ostküste, während der Monsunzeit, verkehrten die Boote sehr unregelmäßig bis gar nicht und man sollte am besten am Tag vorher am Anleger nachfragen.
Tipp: Wir hatten für unseren Sohn eine kleine Schwimmweste dabei die er auf den kleineren, offenen Schnellbooten auch immer getragen hat.
Fazit
Malaysia ist ein super Reiseziel mit Kleinkind. Die Versorgung ist gut, man bekommt in den großen Malls und auch den kleinen Supermärkten an der Ecke alles was man benötigt. Das Essen ist lecker, günstig und vielseitig. Die Menschen dort sind so kinderfreundlich, dass es unserem Sohn schon fast zu viel wurde. Die Straßen sind super ausgebaut, man kommt ohne Probleme überall hin und auch die Fähren sind sehr gut organisiert. Auch was Parkplätze und Tickets angeht. Insgesamt haben wir uns sehr willkommen und auch sicher gefühlt, und die Kommunikation war mit Englisch fast nie ein Problem.