Die Strände von Baunei
In Sardinien sind einige der schönsten Strände entweder nur per Boot, oder aber nur mit einer anstregenden Wanderung zu erreichen. Da wir mit unserem 3-jährigen Sohn unterwegs waren und dieser ab und zu ziemlich lauffaul ist, haben wir uns entschieden diese schönen Strände vom Boot aus zu erkunden. Ein weiterer Vorteil: man konnte dadurch wesentlich mehr an einem Tag sehen und erkunden als es zu Fuß möglich gewesen wäre.
Wir haben zwar keinen Bootsschein, aber in Italien ist das kein Problem. Kleiner Motorboote kann man dort ohne Bootsschein mieten und fahren. Unser entsprechender Stellplatz war in Lido di Orri und somit nur 15 Minuten vom Hafen Arbatax entfernt. Auf dem Weg dort hin stehen kurz vor dem Hafen auch schon kleine Verkaufs-/Info-Buden mit Tourangeboten entlang der Strasse. Ob mieten und selber fahren, oder als Gruppenausflug mit geführter Tour, es ist für jeden etwas dabei!
Wie gesagt wollten wir unabhängig sein und haben uns daher für einen Tag ein eigenes Boot (120€/Tag exkl. Benzin) bei der Agentur Arbatax-Crociere gemietet. Nach der schnellen Anmietung an einer der Buden fuhren wir direkt zum Hafen, um dort zu parken. Am Anlegesteg wurden wir auch schon erwartet. Für unseren Sohn gab es auch eine extra Schwimmweste* aber die hatten wir sowieso schon dabei. Nach einer 10 minütigen Einweisung in halbwegs verständlichem Englisch ließen sie uns mit dem Boot auf das Mittelmeer los.
Durch den Hafen ging es hinaus auf das offene Meer, aber wir sollten uns immer in der Nähe des Festlandes halten. Wir sind an einer Insel vorbei und näherten uns langsam unseren Zielen. Die gesamte Fahrtzeit von Arbatax bis zum nördlichsten Ziel, der Cala Luna, wurden mit zwei Stunden angegeben.
Unsere Strand-Stopps
Auf Empfehlung der Verleihfirma sind wir erst an allen Stränden vorbei bis ganz in den Norden gefahren, um uns vom letzten Strand langsam wieder zurück zu arbeiten. Unser erster Stop war somit der Strand Cala Luna. Wir haben dort allerdings nur kurz geankert und den Anblick von unserem Boot aus bewundert, da just in diesem Moment eine Masse an großen Ausflugsbooten ihre Touristen abgeladen hatten.
Der nächste Strand an dem wir auch anlandeten hieß Cala Sisine. Wir konnten bis ans Ufer fahren und aussteigen, doch einer musste das Boot dann ca. 100 Meter draußen auf dem Meer ankern und bis zum Strand zurück schwimmen. Am Strand selbst musste man noch pro Person einen Euro für das Naturschutzgebiet zahlen, gilt dann aber an diesem Tag für jeden Strand in Baunei.
An diesem Strand machten wir ein kleines Picknick, danach ging es ab zum nächsten. Dieser hieß Cala Biriola und war eher eine winzige Bucht mit wenig Strand, aber dafür gut geeignet zum schnorcheln*. Man musste bloß sehr aufpassen, da doch einige Boote unterwegs waren und diese, wie wir ja selbst auch, Anfänger sein konnten und einen vielleicht übersehen.
Die Grotta
Das Schöne an unserer Buchten- und Strandtour war, dass es an dieser Felsküste auch gleichzeitig eine Grotte gab die man erkunden konnte. Das Boot wird einige Meter vom Steg entfernt an einer Boje fest geknotet und man selbst wird von einem Shuttle-Boot abgeholt und zum Eingang der Grotta del Fico gebracht. Dafür musste man aber noch einmal extra pro Person 8€ Eintritt bezahlen. Wir fanden die Grotte aber sehr beeindrucken und die Zeit lohnt sich auf jeden Fall, auch unser Sohn fand es spannend. Die Führung dauert ca. 45 Minuten, da machen Kinder meist noch ganz gut mit.
Nach der Führung wurden wir wieder zu unserem Boot gebracht und weiter ging es zum nächsten Strand. Unseren Anker ließen wir dann bei der Cala Mariolu ins Wasser. Aber diese Bucht scheint recht beliebt zu sein, da dort eine Menge los war. Daher liefen wir nur kurz drüber und kühlten uns im glasklaren Wasser ab.
Nun ging es auch schon zur letzten Station dieses Bootstrip, zur bekannten Cala Goloritze. Wir finden aber auch der schönste Spot auf dieser Tour. Das Wasser ist so unglaublich klar und die Farbe samt Glitzern der Sonne ist der Wahnsinn. Den Strand der Cala Goloritze kann man mit dem Boot nicht direkt anfahren, sondern nur die vorgelagerten Bojen im Wasser; von dort aus heißt es wieder: schwimmen. Fanden wir jetzt aber nicht sonderlich schlimm, da am Strand sowieso soviel los war. Wir genossen die exklusive Aussicht vom Boot aus und konnten ja auch von dort aus direkt ins schöne blaue Meer springen.
Fazit
Die Tour mit dem eigenen Boot ist sicherlich preislich nicht ganz billig, und dazu kommen dann ja auch noch die Kosten für den Sprit und die Grotte (wenn man sie besuchen möchte), aber es lohnt sich. Uns hat der Ausflug trotzdem gefallen! Wann kann man schon einmal ohne Bootssschein fahren und dann auch noch zu so tollen Spots. Der Ausflug hat sich komplett gelohnt und ist auch super mit Kind zu unternehmen. Unser Sohn hatte großen Spaß beim Boot fahren.